Martinenko-Bastion
Der Martinenko-Bastion ist ein relativ neu restauriertes historisches Objekt im Zentrum von Famagusta.
Als Teil der venezianischen Stadtmauern bietet der Martinenko-Bastion, auch als Tophane bekannt, einen Einblick in die militärische Vergangenheit der Insel. Dank seiner strategischen Lage erhalten Besucher einen einzigartigen Blick auf die Altstadt und den Hafen von Famagusta.
- Geschichte des Bastions
- Verteidigungseigenschaften
- Restauration des Bastions
- Weitere Sehenswürdigkeiten
- Häufige Fragen
Geschichte des Martinenko-Bastions
Der Martinenko-Bastion wurde im 16. Jahrhundert von den Venezianern als Teil ihrer Befestigungsmaßnahmen zum Schutz Famagustas vor osmanischen Invasionen errichtet. Bei ihrer Ankunft auf Zypern erkannten die Venezianer schnell, dass die Stadtmauern unzureichend für die moderne Verteidigung waren, und begannen mit umfassenden Umbauten.
Die schwächste Stelle der Stadtmauern lag in der nordwestlichen Ecke – 1550 kam der berühmte venezianische Architekt Giovanni San Michele auf die Insel, um diesen Abschnitt zu überarbeiten und zu verstärken. Er verstarb 1559 in Famagusta, als die Befestigungsanlagen noch im Bau waren, und wurde in der Kathedrale St. Nikolaus im Stadtzentrum beigesetzt. Die Arbeiten wurden von Luigi Brugnoli bis zu ihrer Fertigstellung im Jahr 1562 fortgesetzt.
Der Bastion wurde nach dem venezianischen Kommandanten Iernino Martinenko benannt, der mit seiner Einheit zur Hilfe eilte, als Famagusta von den Osmanen belagert wurde. Martinenko verstarb auf dem Weg, sein Leichnam wurde nach Famagusta gebracht, und der Bastion erhielt seinen Namen zu Ehren des Kommandanten.
Während der osmanischen Belagerung Famagustas 1570-71 spielte der Bastion eine entscheidende Rolle in der Verteidigung der Stadt, fiel jedoch schließlich an die Osmanen. Heute ist er ein Symbol des reichen militärischen Erbes der Stadt.
Verteidigungseigenschaften des Bastions
Martinenko ist eines der besten Beispiele mittelalterlicher Militärarchitektur, erbaut in der Form einer Pfeilspitze, die ins Stadtinnere weist. Durch diese Form bot er nicht nur ein weites Schussfeld fernab der Mauern, sondern erlaubte auch das Flankieren entlang der Mauern, falls es Angreifern gelang, die äußeren Verteidigungsanlagen zu überwinden.
Die Mauern waren bis zu sechs Meter dick. Als Hauptbaumaterial wurde Erde verwendet, um Einschläge abzufedern. Der Bastion war von breiten Gräben umgeben und hatte eine enorme Fläche, die es ihm ermöglichte, die größten venezianischen Kanonen zu beherbergen und in verschiedene Richtungen zu feuern.
Die unteren Teile der Festung wurden, wo möglich, in das Felsgestein integriert, wodurch Tunnelgrabungen oder Sprengladungen verhindert wurden. Durch doppelte Rampen wurde der Zugang für Pferde und schwere Munition erleichtert.
Restauration des Martinenko-Bastions
Im Laufe der Jahre wurden mehrere Restaurierungsarbeiten durchgeführt, um die strukturelle Integrität und historische Bedeutung des Bastions zu bewahren.
Kürzlich wurde der Bastion im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen umfassend restauriert. Dabei wurden Mauern verstärkt, Schäden repariert und das umliegende Gelände verbessert.
- Die vollständige Liste der Restaurierungsarbeiten kann in der Broschüre des UN-Entwicklungsprogramms eingesehen werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Auf dem Gelände des Bastions befinden sich zwei bemerkenswerte Kirchen.
Das unter dem Schutz der Bastionsmauern liegende armenische Kloster Ganchvor wurde 1364 von armenischen Flüchtlingen aus Kilikien (heute Türkei) errichtet. Seine Architektur unterscheidet sich deutlich von anderen Gebäuden in Famagusta.
Die Kirche der Jungfrau Maria vom Berg Karmel liegt in unmittelbarer Nähe des Klosters Ganchvor und stammt aus dem gleichen Jahrhundert, ist jedoch weniger gut erhalten.
Rund um den Martinenko-Bastion können Besucher weitere historische Sehenswürdigkeiten besichtigen, darunter die Stadtmauern von Famagusta, die St.-Nikolaus-Kathedrale und den Venezianischen Palast.
Häufige Fragen zum Martinenko-Bastion
Wo befindet sich der Martinenko-Bastion?
Der Martinenko-Bastion liegt im nordwestlichen Teil der ummauerten Stadt. Er ist ein integraler Bestandteil der Stadtmauern.
Wie erreicht man den Bastion mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
Der Bastion liegt im Zentrum von Famagusta, in der Altstadt. Die nächstgelegene Haltestelle ist am Anıt-Park-Kreisverkehr, hier.
Folgen Sie uns auf Instagram und Telegram, um mehr über die Sehenswürdigkeiten Nordzyperns zu erfahren!