Medikamentenkrise in der TRNZ: Ärzte und Apotheker fordern dringende Maßnahmen
Die Türkisch-Zyprische Ärztevereinigung (KTTB) hat schwerwiegende Probleme beim Zugang der Bevölkerung zu Medikamenten gemeldet und erklärt, die Lage habe sich zu einer ausgewachsenen Gesundheitskrise entwickelt. Laut dem Vorsitzenden der Vereinigung, Professor Ceyhun Dalkan, haben selbst versicherte Bürger Schwierigkeiten, grundlegende Medikamente zu erhalten. Er kritisierte zudem die Einführung eines 20-prozentigen Selbstbehalts für Medikamente, die nicht in staatlichen Apotheken verfügbar sind und privat gekauft werden müssen. Diese Entscheidung widerspreche sowohl dem gesunden Menschenverstand als auch den Prinzipien der sozialen Medizin.
Ein zentrales Problem bleibt das Fehlen eines vollständigen elektronischen Rezepts- und Nachverfolgungssystems, das von den Behörden bisher nicht eingeführt wurde. Systemische Ausfälle und ein Mangel an Daten machen eine effiziente Planung von Beschaffung und Logistik unmöglich.
Die Ärztevereinigung fordert die sofortige Abschaffung des Selbstbehalts, die beschleunigte Einführung des elektronischen Systems sowie die Entwicklung einer nationalen Gesundheitsstrategie auf Grundlage verlässlicher Daten. Besonderer Fokus sollte auf der Schaffung eines allgemeinen Krankenversicherungssystems mit Beteiligung aller Interessengruppen und Orientierung am Gemeinwohl liegen.
Auch die Apothekervereinigung äußerte sich kritisch. Sie verwiesen auf Währungsschwankungen und feste Medikamentenpreise, die zu Lieferengpässen, insbesondere bei importierten Arzneien, geführt haben. Zudem warnen Apotheker davor, dass die 20-prozentige Zuzahlung besonders die Schwächsten — ältere Menschen, chronisch Kranke und Bedürftige — belaste.
Die Ursachen der Krise sind nicht nur Währungsschwankungen und Preisregulierungen, sondern auch das Fehlen digitaler Infrastruktur, mangelnde Planung und eine schwache Koordination zwischen staatlichen Stellen. Das untergräbt das Vertrauen der Bürger in das Gesundheitssystem und gefährdet das Leben und die Gesundheit der Patienten — insbesondere jener, die auf lebenswichtige Medikamente angewiesen sind.
Ärzte und Apotheker fordern die Regierung zum sofortigen Handeln auf, um eine Verschärfung der Krise zu verhindern und das Grundrecht auf medizinische Versorgung zu gewährleisten.
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