In Nordzypern wird das Parlament aufgefordert, das Recht auf Verweigerung des Militärdienstes gesetzlich zu verankern

Die Initiative zur Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung (Vicdani Ret İnisiyatifi) erklärte, dass das Parlament Nordzyperns seinen Verpflichtungen trotz der Entscheidungen des Verfassungsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht nachgekommen sei. Die Organisation erinnerte daran, dass die Gerichte das Recht der Bürger anerkannt haben, den Militärdienst aus moralischen, philosophischen oder religiösen Überzeugungen zu verweigern, doch ein entsprechendes Gesetz wurde bisher nicht verabschiedet.
Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts ist die Verweigerung des Militärdienstes durch Artikel 9 der Europäischen Menschenrechtskonvention und die Bestimmungen der Verfassung der Türkischen Republik Nordzypern geschützt. Diese Normen garantieren die Freiheit des Gewissens und der Weltanschauung, was die Möglichkeit eines alternativen Zivildienstes einschließt. Trotzdem hat das Parlament keine Gesetzesänderungen vorgenommen, und ein System des alternativen Dienstes wurde nicht eingerichtet.
Vertreter der Vicdani Ret İnisiyatifi warnen, dass ohne gesetzliche Änderungen die Strafverfolgung von Verweigerern weitergeht. Kürzlich wurde einer der Aktivisten erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, da es keinen rechtlichen Mechanismus gibt, der den Ersatz des Militärdienstes durch Zivildienst ermöglicht.
Die Aktivisten erklärten, dass die Untätigkeit des Parlaments nicht nur die innerstaatlichen Normen, sondern auch die internationalen Verpflichtungen Nordzyperns im Rahmen der Urteile des Europäischen Gerichtshofs verletze. Sie forderten die Abgeordneten auf, unverzüglich ein Gesetz zu verabschieden, das das Recht auf Kriegsdienstverweigerung festschreibt und das Verfahren für den alternativen Dienst regelt.
„Frieden ist unsere Pflicht, Verweigerung ist unser Recht“, heißt es in der Erklärung der Organisation. Nach Ansicht ihrer Vertreter wäre die Anerkennung dieses Rechts ein Schritt zur Stärkung der Menschenrechte und der demokratischen Freiheiten auf der Insel.
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