Wasserverbrauch in Nordzypern liegt 20 Jahre über den Prognosen

Umweltschützer schlagen Alarm: Der Wasserverbrauch in Nordzypern übersteigt die Prognosen um 20 Jahre. Die Daten wurden sowohl in Parlamentsausschüssen als auch während der Fragestunde in der Generalversammlung bekannt gegeben.

Laut Angaben an den zuständigen Parlamentsausschuss wurden allein im Jahr 2024 insgesamt 43 Millionen Kubikmeter Trink- und Brauchwasser verbraucht. Von dem aus der Türkei gelieferten Wasser gelangten zusätzlich 7 Millionen Kubikmeter in die Ebene von Güzelyurt. Der höchste Verbrauch wird im August verzeichnet.

Landwirtschaftsminister Hüseyin Çavuş wies auch auf ein Bevölkerungswachstum von 40 Prozent hin, insbesondere in Regionen wie İskele und Famagusta, und betonte, dass dieses unkontrollierte Wachstum einer der Hauptgründe für den gestiegenen Verbrauch sei.

„Wir beobachten einen schnellen Anstieg des Wasserverbrauchs in den Gemeinden. In Nikosia stieg er in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 um 18 Prozent. In İskele betrug der Anstieg 39 Prozent – das sind sehr hohe Zahlen. In Güzelyurt und Gönyeli liegt der Anstieg hingegen bei 2–3 Prozent…“, so Çavuş.

In den vergangenen Monaten erklärten einige Bürgermeister, sie versuchten, anhand des „Wasserverbrauchs“ die inoffizielle Bevölkerungszahl zu schätzen. Der Wasserverbrauch in Nordzypern übersteigt deutlich die offiziellen Bevölkerungsstatistiken.

Mit der Regulierung, die vergangene Woche eingeführt wurde, stieg der Preis für eine Tonne Trinkwasser, das an Gemeinden verkauft wird, auf 18,28 Türkische Lira. Der Preis für das aus der Türkei gelieferte Trinkwasser wurde ebenfalls auf 18,28 TL pro Kubikmeter festgelegt.

Zuvor lag dieser Preis bei 9,80 TL. Somit hat sich der Wasserpreis für Gemeinden nahezu verdoppelt. Der Preis für landwirtschaftliches Wasser – sowohl aus der Türkei als auch aus lokalen Quellen – stieg auf 8,55 TL pro m³.

Es wird erwartet, dass sich dieser Preisanstieg direkt auf die Haushaltsrechnungen auswirken wird. Die steigenden Kosten setzen sowohl Verbraucher als auch Produzenten unter Druck.