Gewerkschaften halten Schweigeminute zu Ehren eines verstorbenen Säuglings vor dem Parlamentsgebäude ab
Die Gewerkschaften in der Türkischen Republik haben vor dem Parlamentsgebäude protestiert und eine Schweigeminute zu Ehren eines kürzlich in einem Krankenhaus verstorbenen Säuglings eingelegt. Sie forderten außerdem den Rücktritt des Gesundheitsministers.
Mehrere große Gewerkschaften aus Nordzypern nahmen an der Demonstration teil. Ursprünglich wurde die Demonstration organisiert, um die Ergebnisse der Wahl des Präsidenten der Republikversammlung zu thematisieren. Die Teilnehmer erinnerten jedoch auch an die jüngste Tragödie, bei der sieben Säuglinge in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert wurden, nachdem ihrer Säuglingsnahrung irrtümlich Ethanol zugesetzt worden war, was zum Tod eines Babys führte.
Der Vorsitzende der Türkischen Beamtengewerkschaft Zyperns (KTAMS) forderte in seiner öffentlichen Erklärung den Rücktritt des Gesundheitsministers.
Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Wochenende auf der Neugeborenen-Intensivstation des Burhan Nalbantoğlu State Hospital in Nikosia, wo sieben Neugeborene plötzlich schwer erkrankten. Trotz aller Bemühungen konnte ein Säugling nicht gerettet werden.
Es wurde eine Untersuchung zum Tod des Säuglings eingeleitet, und das diensthabende medizinische Personal wurde sofort suspendiert. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen wurden fünf Mitarbeiter des Gesundheitswesens wegen ihrer mutmaßlichen Rolle bei dem Vorfall verhaftet. Sie müssen sich nun wegen „Nichteinhaltung von Sicherheitsvorkehrungen“ und „Fahrlässigkeit“ verantworten. Die Polizei bestätigte, dass in der Nährlösung für die Säuglinge Ethanol gefunden wurde.
Das Gericht ordnete an, dass die Verdächtigen drei Tage lang in Gewahrsam bleiben, während die Ermittlungen fortgesetzt werden.
In der Zwischenzeit wurde bereits eine Autopsie an dem verstorbenen Säugling durchgeführt. Es wurden Blut- und Gewebeproben entnommen, um die genaue Todesursache zu ermitteln; die Ergebnisse werden nach weiteren Untersuchungen erwartet.