Recep Tayyip Erdoğan und Nikos Christodoulides erörtern Zypernfrage und EU-Beziehungen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der zyprische Präsident Nikos Christodoulides trafen sich persönlich vor dem Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Budapest. Die beiden Staatsoberhäupter erörterten ihre Beziehungen zur Europäischen Union, wobei die Lösung der Zypernfrage als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die EU-Mitgliedschaft der Türkei bezeichnet wurde.
Von den Medien veröffentlichte Fotos zeigen Erdoğan, Christodoulides, den türkischen Außenminister Hakan Fidan, den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und den albanischen Premierminister Edi Rama, die zusammensitzen und sich unterhalten.
Im Anschluss an das Treffen erklärte Christodoulides gegenüber den Medien, er habe den türkischen Staatschef während des informellen Gesprächs „wiederholt daran erinnert, dass die Wiederaufnahme der Verhandlungen über Zypern nur auf der Grundlage der einschlägigen UN-Resolutionen erfolgen kann“ und dass alles, was über diesen Rahmen hinausgeht, „nicht einmal diskutiert werden kann“.
Christodoulides betonte, dass Zypern zwar bereit sei, eine konstruktive Rolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen der EU und der Türkei zu spielen, dass der Weg zur EU-Mitgliedschaft der Türkei jedoch „wesentliche Änderungen“ in der Zypernfrage beinhalten müsse.
Der zypriotische Präsident bekräftigte das Engagement seines Landes, die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei zu stärken und gleichzeitig deutliche Fortschritte bei der Lösung des Zypernproblems zu erzielen.
Erdoğan erinnerte die Medien auch daran, dass er in seiner Rede vor der Europäischen Politischen Gemeinschaft die Zypernfrage nicht erwähnte, sondern stattdessen den Wunsch der Türkei nach einer „Annäherung an die EU“ erläuterte und dabei auch sein Interesse an einem Beitritt zur Europäischen Verteidigungsagentur bekundete.
Der albanische Premierminister Edi Rama bot seinerseits an, das nächste Treffen zwischen den Führern der Türkei und Zyperns in Albanien auszurichten.
Bei ihren informellen Gesprächen tauschten sich die Staats- und Regierungschefs auch über den Ausgang der Wahlen in den USA und andere regionale und internationale Entwicklungen aus.
Das Treffen zwischen dem türkischen und dem zyprischen Präsidenten fand einen Tag nach dem Gipfeltreffen der Organisation Türkischer Staaten in Bischkek statt, an dem auch der ungarische Premierminister Viktor Orbán teilnahm.
Auf dem Gipfel erklärte Erdoğan: „Die türkische Welt ist dafür verantwortlich, eine faire Lösung für die Zypernfrage zu finden.“
Die Europäische Politische Gemeinschaft (EPG) ist ein zwischenstaatliches Forum, das 2022 als Reaktion auf den Russland-Ukraine-Konflikt für politische und strategische Diskussionen über die Zukunft Europas gegründet wurde.
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