Prozess gegen Simon Aykut geht weiter: Schlüsselzeuge legt Beweise zu Bauprojekten im Norden Zyperns vor
NIKOSIA, Zypern — Gestern wurde vor dem obersten Strafgerichtshof der griechischen Zyprioten in Nikosia der Prozess gegen Simon Mistriel Aykut, Geschäftsführer der Afik Group, fortgesetzt. Aykut war im Süden der Insel wegen des Verdachts auf illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit griechisch-zypriotischem Eigentum im Gebiet der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) festgenommen worden.
Laut der Zeitung Haravgi sagte der Mitarbeiter des Katasteramts, Andreas Hadjirafthis, als Zeuge aus. Er präsentierte detaillierte Informationen zu den Bauprojekten der Afik Group in den Gebieten Iskele, Tatlisu und Esentepe, darunter: „Ceasar Resort“, „Ceasar Breeze“, „Ceasar Bay“ und „Ceasar Cliff“.
Hadjirafthis erklärte, dass nach 1974 die Katasterarchive der Bezirke Kyrenia und Famagusta im Norden verblieben seien und die Behörden der Republik Zypern im Jahr 1980 die Vertriebenen aufforderten, Eigentumserklärungen einzureichen. Diese Erklärungen wurden von den örtlichen Mukhtaren beglaubigt und bildeten die Grundlage eines Archivs, das bis heute zur Feststellung von Eigentumsrechten und Sozialleistungen verwendet wird.
Nach Aussage des Zeugen erfolgte die Identifizierung der Grundstücke anhand von Satellitenbildern, die von der Polizei bereitgestellt wurden, sowie mit Hilfe des geografischen Informationssystems GSI des Katasteramts. Insbesondere das Grundstück des Projekts „Ceasar Breeze“ konnte auf Aufnahmen aus dem Jahr 2023 nicht gefunden werden, wurde jedoch im Mai 2024 auf neuem Bildmaterial identifiziert.
Die Verteidigerin Marias Neophytou stellte die rechtliche Gültigkeit der präsentierten Archivdaten in Frage und argumentierte, dass diese vorläufiger Natur seien und keine rechtsverbindlichen Dokumente darstellten. Hadjirafthis bestand jedoch auf der Zuverlässigkeit und Rechtmäßigkeit des angewandten Verfahrens.
Auf eine Frage zum Projekt „Ceasar Cliff“ antwortete der Zeuge, dass für das betreffende Grundstück bislang kein Eigentümer registriert worden sei. Er fügte hinzu, dass ein Schreiben der Polizei vom September 2023 sich nicht direkt auf den Bau bezog und daher nicht in die Prozessakten aufgenommen wurde.
Das Gericht ließ die vorgelegten Fotos, Karten und Dokumente als Beweismittel zu und setzte die Fortsetzung der Anhörungen für den 9. und 15. September an.
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