Lehrergewerkschaft KTOEÖS protestiert gegen die organisierte Zuweisung von Schülerinnen mit Hijab an Schulen

Die Türkisch-Zypriotische Gewerkschaft der Sekundarschullehrer (KTOEÖS) organisierte einen Protest aufgrund von Behauptungen, dass Schülerinnen mit Hijab systematisch an die Atatürk-Oberschule und die Bekirpaşa-Oberschule geschickt würden. Laut der Gewerkschaft spiegeln solche Praktiken den Versuch wider, das Bildungsmodell aus nichtpädagogischen Gründen zu verändern und verstoßen gegen die Prinzipien einer säkularen, wissenschaftlichen, kostenlosen und qualitativ hochwertigen öffentlichen Bildung.
An der Aktion nahmen der Generalsekretär von KTOEÖS, Tahir Gökçebel, der Vorsitzende von Basın-Sen, Ali Kişmir, der Generalsekretär der Bewegung Bağımsızlık Yolu, Umut Ersoy, der Generalsekretär der Neuen Zypern-Partei (YKP), Murat Kanatlı, sowie mehrere Lehrer, die Gewerkschaftsmitglieder sind, teil.
In seiner Rede erklärte Gökçebel, dass solche Handlungen Teil einer Politik seien, die darauf abziele, den „politischen Islam“ der türkisch-zypriotischen Gesellschaft aufzuzwingen. Er betonte, dass die organisierte Anwesenheit von kopftuchtragenden Mädchen in Schulen aus religiösen Gründen den Versuch darstelle, das Bildungssystem für politischen und religiösen Einfluss zu instrumentalisieren.
Gökçebel wies außerdem darauf hin, dass theologische Schulen mehr Vorteile und Ressourcen erhalten als reguläre öffentliche Sekundarschulen. Seinen Worten zufolge bleiben die verfassungsmäßigen Prinzipien — demokratische, säkulare und wissenschaftliche Bildung — nur auf dem Papier bestehen, wenn gegenteilige Praktiken zugelassen werden.
Andere Teilnehmer bekundeten ihre Solidarität mit den Lehrern. Umut Ersoy unterstützte das Bestreben der Pädagogen, den säkularen und demokratischen Charakter der Bildung zu bewahren. Ali Kişmir erklärte, dass die Verteidigung dieser Prinzipien eine kollektive Verantwortung der Gesellschaft sei und die Lehrer mit ihren Forderungen nicht allein gelassen würden. Murat Kanatlı hob hervor, dass es dabei nicht nur um Disziplinarregeln gehe, sondern um systemische Probleme im Bildungswesen.
KTOEÖS kündigte an, den Kampf für die Bewahrung einer qualitativ hochwertigen und gerechten Bildung fortzusetzen und nicht von seinen Grundsätzen abzuweichen. Laut Gewerkschaft diente die Aktion dazu, die öffentliche Aufmerksamkeit auf Fragen der akademischen Freiheit, des Säkularismus und der sozialen Gerechtigkeit im Sekundarschulwesen zu lenken.
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