Anstieg der Fälle von psychischen Erkrankungen in Nordzypern
Die Zahl der psychischen Erkrankungen und der Patienten, die mit Drogensucht zu kämpfen haben, ist in Nordzypern erheblich gestiegen. Die schwerwiegenden psychischen Probleme werden weitgehend auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die anhaltende Wirtschaftskrise zurückgeführt.
Dr. Mehmet Çakıcı, der Chefarzt des psychiatrischen Krankenhauses „Pembe Köşk“, sprach in der Sendung Sabah Postası auf Kıbrıs Postası über diesen alarmierenden Trend.
Laut Dr. Çakıcı gibt die Zunahme von psychischen Erkrankungen, Drogensucht und Alkoholismus in der gesamten Gesellschaft Anlass zu großer Sorge.
„Die Auswirkungen der Pandemie und der Wirtschaftskrise haben dazu geführt, dass viele Menschen vermehrt unter Angst und Depressionen leiden. Infolgedessen sind Alkohol und Drogen zu den wichtigsten Mitteln der Selbstmedikation geworden. Wir haben es jetzt mit mehr schweren psychiatrischen Fällen zu tun als je zuvor“, erklärte Dr. Çakıcı.
Mit der Zunahme der Drogen- und Alkoholabhängigkeit hat auch die Zahl der psychischen Störungen im Zusammenhang mit dem Drogenmissbrauch zugenommen. In einigen Fällen stellen die Patienten eine Gefahr für sich selbst und andere dar. Diese Personen müssen unter Umständen in gesicherten Einrichtungen unter Polizeiaufsicht untergebracht werden. Mehrere Vorfälle wurden mit schweren psychischen Störungen, insbesondere Psychosen, in Verbindung gebracht.
„Die Belastung für die psychosozialen Fachkräfte ist immens. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Psychologen als auch Psychiater zusammenarbeiten, um diese wachsenden Herausforderungen zu bewältigen“, betonte Dr. Çakıcı.
Der Arzt unterstrich auch die Bedeutung langfristiger Rehabilitationsprogramme, die vom Behandlungs- und Forschungszentrum für Alkohol- und Drogenabhängigkeit (AMATEM) angeboten werden.