Bewaffneter Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha

Am Morgen des 24. Juli kam es an der umstrittenen Grenze zwischen Thailand und Kambodscha zu heftigen Gefechten. Die Kämpfe brachen in der Nähe des Ta-Muen-Thom-Tempels aus, wobei beide Seiten schwere Artillerie, Mehrfachraketenwerfer und Luftstreitkräfte einsetzten. Thailand setzte F‑16-Kampfflugzeuge ein, um kambodschanische Stellungen zu bombardieren. Beide Seiten werfen einander Provokationen vor. Kambodscha behauptet, Thailand habe seinen Luftraum verletzt, während Bangkok darauf besteht, dass kambodschanische Truppen als Erste das Feuer eröffneten.
Nach aktuellen Angaben wurden bei den Kämpfen mindestens 16 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten. Über 100.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Kambodscha griff Wohngebiete an, darunter auch eine Tankstelle in der thailändischen Provinz Sisaket, was zahlreiche Opfer forderte. Als Reaktion darauf attackierte Thailand kambodschanische Basen und Artilleriestellungen.
Die Lage wird durch eine innenpolitische Krise in Thailand zusätzlich verschärft. Nach dem Leak eines Gesprächsmitschnitts zwischen der Tochter des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra und dem kambodschanischen Führer sieht sich die regierende Pheu-Thai-Partei mit Protesten und Skandalen konfrontiert. Premierministerin Paetongtarn Shinawatra wurde vorübergehend suspendiert. Einige Experten sind der Meinung, dass der Konflikt von beiden Ländern genutzt wird, um von inneren Problemen abzulenken und politische Stärke zu demonstrieren.
Die internationale Gemeinschaft reagierte umgehend auf die Eskalation. Kambodscha wandte sich an den UN-Sicherheitsrat, der eine Dringlichkeitssitzung vorbereitet. Die USA, China, Frankreich, die EU, Australien und Malaysia forderten einen sofortigen Waffenstillstand. Thailand lehnte jedoch internationale Vermittlungsvorschläge ab und erklärte, das Problem ausschließlich im bilateralen Format lösen zu wollen.
Dies ist die schwerwiegendste Zuspitzung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den letzten zwei Jahrzehnten. Der Konflikt könnte sich zu einem umfassenden Krieg ausweiten, wenn keine Einigung erzielt wird. Die Eskalation betrifft historisch umstrittene Gebiete, darunter den Preah-Vihear-Tempel, der 1962 vom Internationalen Gerichtshof Kambodscha zugesprochen wurde, aber weiterhin Unmut in Teilen der thailändischen Gesellschaft hervorruft.
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