Ausländer umgehen das Immobiliengesetz in Zypern: Behörden bereiten neue Maßnahmen vor
Auf Zypern wurde eine Gesetzeslücke entdeckt, die es ausländischen Staatsbürgern, insbesondere aus Nicht-EU-Ländern, ermöglicht, Beschränkungen beim Immobilienkauf zu umgehen. Dies teilte das Innenministerium mit und wies darauf hin, dass der bestehende Rechtsrahmen veraltet ist und überarbeitet werden muss.
Nach geltendem Recht dürfen Ausländer auf Zypern nicht mehr als eine Wohn- oder Gewerbeimmobilie sowie ein Grundstück von bis zu zwei Donum (etwa 2.675 m²) erwerben. Dafür ist eine Sondergenehmigung des Ministerrats erforderlich. In der Praxis finden jedoch viele Käufer Wege, diese Regeln zu umgehen: Sie gründen zypriotische Firmen und erwerben über diese Immobilien ohne Einschränkungen. Anschließend erhält der ausländische Staatsbürger die volle Kontrolle über das Unternehmen und damit über die Immobilie.
Dieser Mechanismus macht das Gesetz praktisch wirkungslos. Infolgedessen sind die ausländischen Investitionen in den Immobilienmarkt stark gestiegen, was zu höheren Preisen und erschwertem Zugang zu Wohnraum für Einheimische, insbesondere junge Familien, geführt hat. Außerdem verlieren Staat und Gemeinden einen Teil ihrer Steuereinnahmen, da viele Transaktionen der direkten Kontrolle entgehen.
Innenminister Konstantinos Ioannou bestätigte, dass die Behörden bereits an einem neuen Gesetz arbeiten, das die bestehenden Lücken schließen soll. Seinen Angaben zufolge wird die Reform in den kommenden Monaten Priorität haben.
Parallel dazu wird im Parlament eine Initiative des Abgeordneten Nikos Georgiou (DISY) geprüft, die strenge Beschränkungen vorsieht: Ausländer dürfen nur eine Wohnung oder ein Haus mit einer Fläche von bis zu 200 m² erwerben. Darüber hinaus sollen Transaktionen entlang der gesamten Beteiligungskette — von Agenturen bis zu Anwälten und Buchhaltern — überprüft werden, um die Umgehung der Regeln auszuschließen und die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche einzuhalten.
Es wird erwartet, dass die neuen Maßnahmen dem Parlament in Kürze vorgelegt werden. Die Behörden betonen, dass Ziel der Reform nicht die Einschränkung von Investitionen, sondern die Schaffung von Ordnung und der Schutz der Interessen der zypriotischen Bürger ist.
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