Zypern senkt Steuern für Familien mit Kindern: Was sich ab 2026 ändert

Die Regierung Zyperns hat einen Entwurf für eine Steuerreform vorgestellt, die zyprischen Familien jährlich rund 150 Millionen € zugutekommen soll. Die Initiative soll Familien mit Kindern unterstützen und die Steuergerechtigkeit verbessern.
Gemäß den geplanten Änderungen wird der steuerfreie Betrag von 19 500 € auf 20 500 € erhöht, und der Spitzensteuersatz von 35 % wird nur auf Einkommen über 80 000 € angewendet (bisher ab 60 001 €). Damit sinkt die Steuerbelastung für Haushalte mit mittlerem und niedrigem Einkommen deutlich.
Für Familien sind erhebliche Steuerabzüge vorgesehen. Jeder Elternteil kann die Steuerbemessungsgrundlage um 1 000 € verringern und zusätzlich 1 000 € pro Kind absetzen — für Töchter bis 19 Jahre und Söhne bis 21. Bei Studierenden gelten die Abzüge weiterhin: für Töchter bis 23 und Söhne bis 24 Jahre.
Nach Berechnungen des Finanzministeriums zahlt eine Familie mit einem Einkommen von 56 000 € und vier Kindern derzeit etwa 2 150 € Steuern. Nach der Reform wird die Belastung um rund 1 650 € sinken. Familien mit drei Kindern sparen etwa 1 450 €, mit zwei — 1 200 €, mit einem — etwa 800 €.
Alleinerziehende mit einem Jahreseinkommen von höchstens 40 000 € profitieren am meisten, da diese Gruppe die größten Entlastungen erhält.
Die Regierung betont, dass die Reform nicht nur Familien unterstützt, sondern auch die Steuerverwaltung vereinfacht. Gleichzeitig sollen Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung und zur Erhöhung der Transparenz im Unternehmenssektor verstärkt werden.
Das Gesetzespaket soll bis Ende November ins Parlament eingebracht werden. Bei Zustimmung treten die neuen Steuerregeln am 1. Januar 2026 in Kraft.
Ökonomen weisen darauf hin, dass die Maßnahmen zusätzliche Anreize für Familien schaffen, jedoch auch bei Unternehmen Besorgnis auslösen könnten, da parallel höhere Körperschaftssteuern und strengere Kontrollen erwartet werden.
Sie könnten auch interessiert sein an:
- Jeder fünfte Einwohner Zyperns lebt unterhalb der Armutsgrenze: Problem bleibt trotz Wirtschaftswachstums bestehen
- „Ohi“-Tag: Wie Griechenland „Nein!“ zum Faschismus sagte
- Jede dritte Frau in Zypern war am Arbeitsplatz Belästigungen ausgesetzt
- Zypern droht Wasserkrise: Stauseewasserstand fällt auf 11%
- Bewerbungen für finanzielle Unterstützung von Studierenden der ersten Hochschulausbildung sind geöffnet

