Cyprus, Nicosia

Zypern hat 20 neuen Privatkliniken Lizenzen erteilt, doch im Gesundheitswesen fehlen hunderte Krankenschwestern

09.11.2025 / 13:59
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Das Gesundheitsministerium Zyperns hat Fünfjahreslizenzen für den Betrieb von 20 neuen Privatkliniken genehmigt. Dennoch bleibt der Personalmangel ein ernstes Problem: Das System benötigt mindestens 643 Krankenschwestern sowie Dutzende Hebammen und Fachkräfte für psychische Gesundheit.

Gesundheitsminister Michalis Damianos legte dem Parlament aktualisierte Daten zur Situation vor. Ihm zufolge fehlen allein in staatlichen Krankenhäusern 42 Krankenschwestern, während es in Privatkliniken hunderte unbesetzte Stellen gibt.

Derzeit arbeiten 79 Privatkrankenhäuser auf der Insel, die 475 Fachkräfte benötigen, um alle Betten betreiben zu können. Die Eröffnung neuer Einrichtungen wird den Bedarf an qualifiziertem Personal nahezu verdoppeln.

Das Ministerium führt den Personalmangel darauf zurück, dass immer weniger junge Menschen den Pflegeberuf wählen. Im Jahr 2024 wurden €120.000 für eine Kampagne zur Förderung des Pflegeberufs bereitgestellt, und das Ergebnis übertraf die Erwartungen: Die Zahl der Erstsemester stieg von 98 auf 182 — fast um 86%.

Im Jahr 2025 wurde das Programm fortgesetzt, und 175 Studierende nahmen ein Pflegestudium auf.

Zypern beteiligt sich außerdem an der Präsidialinitiative «Minds in Cyprus», die darauf abzielt, qualifizierte Fachkräfte ins Land zurückzuholen. Für im Ausland tätige Gesundheitsfachkräfte wurde das Registrierungsverfahren in Berufsverbänden vereinfacht.

Das Ministerium bereitet einen beschleunigten viermonatigen Kurs für Sanitäter und Pflegeassistenten vor. Gemeinsam mit den Ministerien für Migration und Arbeit werden Gesetzesänderungen ausgearbeitet, die eine schnellere Lizenzierung von Bewerbern aus Drittländern ermöglichen sollen.

Zusätzlich hat sich Zypern dem Projekt der Weltgesundheitsorganisation «Nursing Action» angeschlossen, das auf drei Jahre angelegt ist. Ziel ist die Entwicklung von Maßnahmen zur Bindung und Unterstützung von Pflegekräften in EU-Staaten.

Auf eine Frage des Abgeordneten Andreas Apostolou antwortete Minister Damianos, dass die Einführung bezahlter Praktika für Medizinstudierende geprüft werde. Die Entscheidung soll gemeinsam mit dem Arbeitsministerium im Rahmen eines neuen Gesetzes getroffen werden.

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