Das Gesundheitsministerium Zyperns kündigt Maßnahmen gegen die Überverschreibung von Antibiotika an

Am 18. Dezember 2025 stellte das Gesundheitsministerium Zyperns auf einer Pressekonferenz ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen und der übermäßigen Verschreibung von Antibiotika durch Ärzte vor.

Gemäß dem vorgestellten Plan sind alle Krankenhäuser in Zypern, sowohl öffentliche als auch private, verpflichtet, Infektionskontrollkomitees und Teams für das Management der Antibiotikatherapie einzurichten. Die Einrichtungen werden jährlich Berichte vorlegen, in denen Maßnahmen und Zielkennzahlen zur Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs und zur Verhinderung mikrobieller Resistenzen beschrieben werden.

Das Ministerium startet eine elektronische Plattform zur Erfassung von Daten über nosokomiale Infektionen und den Antibiotikaverbrauch, um eine kontinuierliche Überwachung und gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ermöglichen. Im Rahmen der nationalen Strategie wurden bereits Schulungsseminare für medizinisches Personal durchgeführt; 60 Krankenschwestern erhielten Qualifikationen zur Mitarbeit in Krankenhauskommissionen und -teams.

Vertreterinnen der pharmazeutischen Gemeinschaft, darunter die ehemalige Präsidentin des Pancyprischen Pharmazeutischen Verbands Eleni Issegiou, forderten, auch die Überverschreibung von Antibiotika in der Primärversorgung zu kontrollieren und die neuen Programme darauf auszuweiten. Die Organisation für Krankenversicherung (HIO) teilte mit, dass sie bereits ein Überwachungsprogramm mit Fragebögen umsetzt, die Ärzte bei der Verschreibung von Antibiotika ausfüllen.

Nach den auf der Konferenz vorgestellten Daten sterben weltweit jährlich etwa 4,3 Millionen Menschen an antimikrobieller Resistenz, und rund 20 % der Infektionen gelten als vermeidbar.