Zypern kriminalisiert „Rachepornografie“ für beide Geschlechter
Die Plenarsitzung des Repräsentantenhauses hat ein neues Gesetz verabschiedet, das die Verbreitung erotischen Inhalts zu Rachezwecken unabhängig vom Geschlecht des Opfers zu einer Straftat macht. Die Höchststrafe für „Rachepornografie“ unter diesem Gesetz beträgt 14 Jahre Haft.
Der von AKEL-Abgeordnetem Giorgos Koukoumas eingebrachte Gesetzesentwurf wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen: 34 Stimmen dafür und nur eine dagegen.
Nach dem neu verabschiedeten Gesetz wird „Rachepornografie“ als das unbefugte Teilen von expliziten Bildern oder Videos sexuellen Inhalts mit der Absicht definiert, das Opfer zu demütigen oder seinen Ruf als Racheakt zu schädigen.
Frühere Gesetze, die sich mit Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt befassten, ermöglichten Haftstrafen von bis zu 14 Jahren, galten jedoch nur, wenn das Opfer eine Frau war.
Dieses neue Gesetz erweitert nun den Schutz auf sowohl Männer als auch Frauen, gilt jedoch ausschließlich für Erwachsene.
Polizeidaten zeigen, dass bis 2022 nur 17 von 65 Beschwerden wegen Rachepornografie von Männern eingereicht wurden. Darüber hinaus hat das Cybersicherheitszentrum 338 Fälle dokumentiert, die mit Rachepornografie im Zusammenhang mit finanzieller Erpressung stehen.