In Zypern wurde die Geldstrafe für das Anhalten auf Fußgängerüberwegen gesenkt, aber die Umsetzung des Systems verzögert sich
In Zypern sind Änderungen der Straßenverkehrsordnung in Kraft getreten, die eine Senkung der Geldstrafe für das Anhalten auf einem Fußgängerüberweg oder das Überqueren der zweiten Linie bei Rotlicht vorsehen. Die Geldstrafe beträgt nun 85 € statt zuvor 300 €. Das Gesetz wurde am 21. Juni 2024 vom Parlament verabschiedet und soll das Strafsystem gerechter und verhältnismäßiger gestalten.
In der Praxis werden die Änderungen jedoch noch nicht vollständig umgesetzt. Viele Fahrer erhalten weiterhin Benachrichtigungen über Bußgelder von 300 €. Nach Angaben des Verkehrsministeriums liegt dies an technischen Schwierigkeiten: Der Auftragnehmer, der das Verkehrskamerasystem betreut, benötigt Zeit und zusätzliche Ressourcen, um die Software zu aktualisieren. Bis die Aktualisierung abgeschlossen ist, erfasst das System Verstöße automatisch und verhängt die bisherige Bußgeldhöhe.
Der Verkehrsminister bestätigte im Staatsradio RIK, dass die Senkung der Bußgelder rechtlich in Kraft getreten ist, praktisch jedoch erst wirksam wird, wenn der Auftragnehmer die notwendigen Änderungen an den Kameras vorgenommen hat. Das Ministerium nennt derzeit keinen konkreten Zeitplan. Beamte betonen, dass das Ziel der Reform nicht darin besteht, Täter zu schonen, sondern das System gerechter und dem Schweregrad des Verstoßes angemessen zu gestalten.
In sozialen Medien und Nachrichtenportalen sind bereits Berichte erschienen, dass die Bußgelder auf 85 € gesenkt wurden. Anwälte und Experten warnen jedoch, dass Fahrer bis zur technischen Aktualisierung des Systems auf Diskrepanzen zwischen Gesetz und Praxis stoßen könnten. Im Falle eines 300 €-Bußgelds wird Fahrzeughaltern empfohlen, sich an die zuständigen Behörden zu wenden, um Einspruch zu erheben.
Damit verzögert sich trotz der offiziellen Reduzierung der Bußgeldhöhe die vollständige Umsetzung der Änderungen. Die Behörden versichern, dass bald alle Kameras neu programmiert werden und die neuen Regeln überall gelten werden. Bis dahin sollten Fahrer mögliche Abweichungen beachten und bereit sein, ihre Rechte durchzusetzen.
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