Zypern identifiziert überschwemmungsgefährdete Gebiete
Nach den tödlichen Regenfällen und Überschwemmungen in Spanien und den ungünstigen Wetterbedingungen, die die Insel am vergangenen Wochenende heimsuchten, sind die zyprischen Behörden zunehmend besorgt über die Vorbereitung der Insel auf solche Naturkatastrophen. Meteorologen warnen, dass Zypern gegen die mögliche Wut extremer Wetterereignisse ungeschützt zu sein scheint.
Am vergangenen Samstag wurde Zypern von heftigen Regenfällen heimgesucht, bei denen innerhalb weniger Stunden fast 50 % des monatlichen Durchschnittsniederschlags fielen. Die Provinzen Limassol und Paphos waren am stärksten betroffen.
Experten führen die sich verschlimmernde Situation auf die veralteten Dämme in diesen Provinzen zurück, die größtenteils vor Jahrzehnten gebaut wurden und den starken Regenfällen nicht standhalten können.
Meteorologen haben auf der Hochwasserrisikokarte Zyperns achtunddreißig rot markierte Gebiete identifiziert, die besonders anfällig für extreme Wetterereignisse sind. Darunter befinden sich zehn Gebiete in Larnaca, sechs in Limassol, drei in Paphos und eines in Famagusta, wobei die Hauptstadt Nikosia mit achtzehn Risikopunkten an der Spitze liegt. Alle unsicheren Gebiete liegen entlang von acht Flüssen, und das Amt für Wasserressourcen schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Überschwemmung etwa einmal in 20 Jahren gegeben ist.
Experten weisen außerdem darauf hin, dass die fehlende Infrastruktur nur ein Aspekt der Bedrohung ist; ein weiteres großes Problem ist das Versäumnis der zuständigen Behörden, rechtzeitig vor Unwettern zu warnen.
Am vergangenen Samstag begannen sich die Straßen gegen 17:30 Uhr in Flüsse zu verwandeln. Nur 1,5 Stunden zuvor hatte der Wetterdienst eine gelbe Warnung herausgegeben, doch waren Anwohner und Behörden kaum darauf vorbereitet, auf die Situation zu reagieren.
Dies ist nicht das erste Mal, dass extreme Wetterereignisse die Rettungsdienste überraschen.
Als Reaktion auf die jüngsten Überschwemmungen in Spanien planen die zyprischen Behörden, die Einführung eines Frühwarnsystems für Notfälle zu beschleunigen und es in den Notruf 112 zu integrieren. Zypern ist eines der letzten europäischen Länder, das ein solches System einführt.