Arbeitgeber in Zypern gegen obligatorische Lohnindexierung
In Zypern wird die Idee diskutiert, die automatische Lohnindexierung (ATA) für alle Beschäftigten des Privatsektors verpflichtend zu machen. Das würde bedeuten, dass die Löhne automatisch je nach Inflationsniveau steigen.
Der bekannte Jurist Achilleas Emilianides hat hierzu ein Gutachten erstellt. Er ist der Ansicht, dass ein solches Gesetz gegen die Verfassung Zyperns verstößt. Seiner Meinung nach kann der Staat Arbeitgeber nicht zwingen, in Arbeitsverträge Bestimmungen aufzunehmen, die von den Parteien nicht einvernehmlich vereinbart wurden. Die Verfassung garantiert die Vertragsfreiheit: Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen selbst entscheiden, welche Punkte in den Vertrag aufgenommen werden.
Arbeitgeber, vertreten durch die zyprische Handels- und Industriekammer sowie die Arbeitgeberföderation, unterstützten dieses Gutachten und haben das Dokument bereits dem Präsidenten übermittelt. Sie warnen, dass die Verabschiedung des Gesetzes schwerwiegende Folgen haben könnte.
Welche Folgen könnte es geben?
- Zusätzliche Kosten für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Betriebe.
- Mögliche Reduzierung von Neueinstellungen oder Entlassungen zur Kostendeckung.
- Steigende Preise für Waren und Dienstleistungen aufgrund höherer Geschäftsausgaben.
- Verlagerung von Arbeitskonflikten aus Verhandlungen in die Gerichte, was zu mehr Streitigkeiten und Unsicherheit führt.
- Für Arbeitnehmer — die Chance auf ein stabileres Einkommen und Schutz vor Inflation, falls das Gesetz in Kraft tritt.
Arbeitgeber betonen, dass solche Fragen durch Dialog und Kollektivvereinbarungen gelöst werden sollten und nicht durch die Auferlegung einheitlicher Regeln für alle.
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