Wissenschaftler: COVID-19 beschleunigt die Gefäßalterung um fünf Jahre
Eine im renommierten European Heart Journal veröffentlichte Studie zeigte, dass eine durchgemachte COVID-19-Infektion die Gefäßalterung im Durchschnitt um fünf Jahre beschleunigen kann, wobei der Effekt besonders bei Frauen deutlich ist. An dem Projekt nahmen 2.390 Personen aus 16 Ländern teil, darunter auch Zypern.
Die Arbeit war Teil der internationalen multizentrischen CARTESIAN-Studie, die von Professorin Rosa Maria Bruno von der Université Paris Cité geleitet wurde. Den Teilnehmern wurde die Pulswellengeschwindigkeit (PWV) gemessen – ein Indikator für die Steifigkeit der Arterien, der zur Bestimmung des sogenannten „Gefäßalters“ verwendet wird. Ein Anstieg der PWV weist auf eine beschleunigte Gefäßalterung und ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin.
Die Ergebnisse zeigten, dass selbst nach milden COVID-19-Verläufen bei Frauen eine deutliche Verschlechterung der Gefäßgesundheit auftrat. Im Durchschnitt stieg die PWV um 0,55 m/s, was einer Gefäßalterung von etwa fünf Jahren entspricht. Bei Patientinnen, die hospitalisiert werden mussten, lag der Wert bei +0,60 m/s, und bei Intensivpatientinnen sogar bei +1,09 m/s. Bei Männern waren die Veränderungen weniger ausgeprägt, was auf einen geschlechtsspezifischen Einfluss der Infektion hinweist.
Die Forscher betonen, dass dieser Effekt auch lange nach der Genesung anhielt. Dies bedeutet, dass COVID-19 langfristige Prozesse auslösen kann, die die Elastizität der Arterien verschlechtern und die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Komplikationen erhöhen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der Notwendigkeit weiterer Beobachtungen und der Entwicklung von Präventionsmaßnahmen, um das Risiko einer Gefäßalterung bei Genesenen zu verringern. Laut Experten sind die Ergebnisse von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, da sie zeigen, dass die Folgen der Pandemie weit über die akute Infektion hinausgehen.
Zypern leistete als eines der teilnehmenden Länder einen Beitrag zur Datenerhebung und Analyse. Dies unterstreicht die aktive Beteiligung zypriotischer Ärzte und Forschungseinrichtungen an internationalen Projekten zur Untersuchung der langfristigen Auswirkungen von COVID-19 und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit.
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