Nikosia plant den Bau von zwei neuen Stauseen

In Nikosia könnten bald zwei neue Stauseen entstehen – einer im Norden der Stadt und der andere im Süden.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Tak erklärte Mehmet Harmancı, der Bürgermeister der Türkischen Gemeinde Nikosias, dass das Projekt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union entwickelt wird. Auch der Bürgermeister des südlichen Teils von Nikosia, Haralambos Pruncos, zeigte Interesse an der Initiative.

Allerdings benötigt das Projekt die Zustimmung beider Gemeinschaftsführer – des türkisch-zyprischen Anführers Ersin Tatar und des Präsidenten der Republik Zypern, Nikos Christodoulides.

Harmancı betonte zudem eine wesentliche Herausforderung: Während die südliche Gemeinde finanzielle Unterstützung von der zyprischen Regierung für solche Projekte erhält, gibt es für den Norden keine vergleichbaren Anreize.

Die Dringlichkeit des Projekts wird durch die zunehmende Trockenheit der Insel verschärft. Der Januar 2025 war einer der trockensten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen, und die Stauseen auf beiden Seiten haben mit erheblichen Wasserknappheiten zu kämpfen. Aktuelle Daten zeigen, dass sie nur zu 26% gefüllt sind, verglichen mit 47,4% im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

In einigen Gebieten ist die Situation besonders kritisch. Der Mavrokolympos-Stausee in Paphos musste aufgrund eines Lecks entleert werden, während im Norden der Kioneli-Stausee jeden Sommer komplett austrocknet. Der Wasserbedarf Nordzyperns wird fast ausschließlich durch eine Unterwasserpipeline aus der Türkei gedeckt.