Zyprische Behörden prüfen illegale Mülldeponie als mögliche Brandursache bei Dorf Tsada
Das Feuer, das am Sonntag, dem 17. August, zwischen den Dörfern Tsada und Kili (Bezirk Paphos) ausbrach, ist Gegenstand einer gesonderten Untersuchung: Die Behörden prüfen die Möglichkeit, dass ein nahegelegener illegaler Müllplatz die Ursache des Vorfalls war. Dies berichteten lokale Medien unter Berufung auf zuständige Stellen.
Laut Feuerwehr entstand das Feuer gegen 15:24 Uhr im Bett eines ausgetrockneten Bachs, der sich von Tremithousa in Richtung Tsada und Kili erstreckt. Aufgrund von trockenem Bewuchs und starkem Wind erreichte die Flammenfront binnen Minuten die Wohnhäuser. Zur Brandbekämpfung wurden Bodentruppen von der ganzen Insel und Löschflugzeuge eingesetzt: Neun Luftfahrzeuge griffen aktiv in das Geschehen ein, weitere 13 blieben in Reserve. Die Koordination erfolgte auf Ebene der Bezirksverwaltung Paphos unter Beteiligung des Leiters des Einsatzstabs. Bis Sonntagabend war das Feuer nahezu eingedämmt.
Aus Sicherheitsgründen führte der Zivilschutz eine teilweise, vorbeugende Evakuierung von 25 Häusern in Tsada durch; ein weiterer Bewohner, der sich weigerte zu gehen, wurde zwangsweise evakuiert. Die Bedrohung für die Wohngebäude konnte dank des schnellen Einsatzes von Bodentruppen und Luftunterstützung abgewendet werden. Die Hauptstraße Paphos–Polis wurde zunächst gesperrt, später wieder geöffnet; die Straße nach Kili blieb noch eine Zeitlang geschlossen.
Die Ermittler konzentrieren sich auf die Hypothese der illegalen Deponie: Solche Orte werden auf Zypern regelmäßig zu „Zündpunkten“ für Sommerbrände. Bereits früher haben Behörden und Experten das Ausmaß des Problems eingeräumt: Allein im Bezirk Paphos gibt es rund 540 illegale Müllplätze, die im heißen und trockenen Sommer häufig als Ausgangspunkt für Brände dienen. Auf nationaler Ebene verwiesen die zuständigen Stellen auf Hunderte solcher Deponien, die oft in der Nähe von Wäldern und Natura-2000-Gebieten liegen und dadurch Risiken für Menschen und Ökosysteme erhöhen.
Kontext: In den letzten Wochen war Paphos bereits mit ähnlichen Vorfällen konfrontiert. So brach am 24. Juli auf einer Deponie in Ayia Marinouda ein Feuer aus, das durch den Wind angefacht wurde, über das Gelände hinausgriff und sich auf Wildvegetation ausbreitete, bevor es unter Kontrolle gebracht werden konnte. Dies belebte erneut die Diskussion über die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und einer schnelleren Sanierung unbefugter Müllplätze.
Endgültige Schlussfolgerungen über die Ursachen des Feuers bei Tsada werden erst nach vollständiger Löschung und fachlicher Begutachtung vor Ort gezogen. Doch schon jetzt signalisieren die Behörden die Absicht, diejenigen stärker zur Verantwortung zu ziehen, die illegale Deponien schaffen und dadurch die Sicherheit ganzer Gemeinden gefährden.
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