Cyprus, Nicosia

Zypern bleibt unsicher für LGBTQ+: neuer Bericht über Diskriminierung

11.09.2025 / 10:53
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Auf Zypern herrscht weiterhin eine anhaltende intolerante Haltung gegenüber der LGBTQ+-Gemeinschaft, die sich auf verschiedenen Ebenen zeigt — von der Gesundheitsversorgung bis hin zum sozialen Schutz. Zu diesem Schluss kommen die Autoren des Berichts des europäischen Programms „Schutz des Rechts von LGBTIQ+-Menschen auf Gesundheit“ (Safe-R), vorbereitet von der Universität Nikosia, dem Familienplanungsverband Zyperns, der Bewegung Accept LGBTIQI Cyprus und weiteren Partnern.

Die Studie ergab, dass ein erheblicher Teil der LGBTQ+-Personen auf Zypern medizinische oder psychologische Hilfe hinauszögert oder gänzlich meidet. Gründe dafür sind Vorurteile seitens des medizinischen Personals, negative Erfahrungen in der Vergangenheit sowie die Angst, missverstanden oder aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsausdrucks verurteilt zu werden. Laut den Daten suchen 17% der Befragten keine medizinische Hilfe wegen Vorurteilen von Ärzten, 15% aufgrund negativer Erfahrungen und 6% wegen ihrer sexuellen Identität oder ihres Geschlechtsausdrucks.

Die Autoren des Berichts betonen, dass sich Diskriminierung am häufigsten in indirekter Form zeigt — durch administrative Hürden, unzureichende Schulung des Personals und das Fehlen einheitlicher Standards, die die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten berücksichtigen. Besonders schwierig ist die Lage für Transgender- und nicht-binäre Personen, die mit zusätzlichen Problemen konfrontiert sind: von Geschlechtsangleichungsverfahren und Hormontherapie bis hin zur Suche nach Fachkräften, die bereit sind, respektvolle und verständnisvolle Hilfe zu leisten.

In ländlichen Gebieten verschärft sich die Situation. Dort gibt es weniger Fachkräfte, größere Probleme mit der Vertraulichkeit und stärkere soziale Vorurteile. Dies schränkt den Zugang zu angemessener Hilfe noch weiter ein.

Besonderes Augenmerk legt der Bericht auch auf die psychische Gesundheit. Etwa 24% der Studienteilnehmer gaben an, eine psychische Störung zu haben, und 43% hatten bereits Hilfe von Psychologen oder Psychotherapeuten in Anspruch genommen. Viele Fachkräfte verfügen jedoch nicht über ausreichende Kenntnisse in LGBTQ+-Fragen, was das Risiko von Missverständnissen, Stigmatisierung oder unzureichender Unterstützung birgt.

Darüber hinaus fehlt es in Zypern an einem effektiven und zugänglichen Mechanismus zur Erfassung von Diskriminierungs- oder Missbrauchsfällen aufgrund sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität. Infolgedessen bleiben viele Vorfälle außerhalb der offiziellen Aufmerksamkeit und erhalten keine angemessene Reaktion.

Zugleich weist der Bericht auch auf positive Entwicklungen hin: Es gibt Reformpotenzial sowie eine Anerkennung des Problems sowohl innerhalb der LGBTQ+-Gemeinschaft als auch unter Gesundheitsfachkräften. Zur Verbesserung der Situation sind institutionelle Maßnahmen erforderlich — Verbesserung der Gesetzgebung, Schulung des medizinischen Personals, Entwicklung offizieller Protokolle, Erweiterung des Zugangs zu Fachinformationen und Schaffung sicherer Kanäle zur Meldung von Diskriminierung.

An der Studie nahmen 125 LGBTQ+-Vertreter für die quantitative Analyse sowie 55 medizinische Fachkräfte und Medizinstudenten teil. Im qualitativen Teil wurden 19 Personen aus der Gemeinschaft und 8 medizinische Fachkräfte befragt.

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