Cyprus, Nicosia

Dörfer der Handwerker im Troodos-Gebirge

Aktualisiert: 6 tage vor
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Troodos-Gebirge – das Herz Zyperns, wo das Leben in seinem eigenen Rhythmus fließt. Ihre majestätischen Hänge, der Duft der Kiefern, die frische Luft und die Stille vermitteln das Gefühl, dass die Zeit hier langsamer vergeht. Abseits der lauten Resorts verbergen sich alte Dörfer, in denen der traditionelle zypriotische Lebensstil und handwerkliche Fähigkeiten noch immer bewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Trotz der Moderne und der touristischen Entwicklung gibt es in Troodos Orte, an denen noch alles von Hand gefertigt wird – von Wein und Spitze bis zu Keramik und ätherischen Ölen. Diese Dörfer sind eine lebendige Erinnerung an das alte Zypern, jedes mit seinem eigenen Charakter, seiner Geschichte und seinem Handwerk.

Moutoullas – Quelle reinen Wassers und alter Traditionen

Das Dorf Moutoullas liegt an den Nordhängen des Troodos-Gebirges inmitten dichter Kiefernwälder. Es ist bekannt für seine Mineralquellen, die direkt aus der Erde sprudeln und seit jeher als heilend gelten. Moutoullas ist eine der ältesten Siedlungen der Region Marathasa und wird bereits in byzantinischen Chroniken erwähnt.

Hier kann man Steinhäuser mit Holz-Balkonen sehen und die Kirche des Heiligen Nikolaus besuchen – eine der zehn Troodos-Kirchen, die in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden. Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen lohnt es sich, den lokalen Honig und das Mineralwasser zu probieren, das direkt im Dorf abgefüllt wird.

Foini – das Töpferdorf

Foini wird das Töpferdorf genannt. Hier werden von Generation zu Generation Tonwaren hergestellt – von einfachen Töpfen bis zu eleganten dekorativen Figuren. Die örtlichen Handwerker verwenden die gleichen Techniken wie vor Hunderten von Jahren, arbeiten in Holzöfen und verzieren ihre Werke mit Ornamenten und natürlicher Glasur.

Hier befindet sich das Töpfermuseum, in dem der gesamte Herstellungsprozess der Keramik gezeigt wird. Neben Ton ist das Dorf auch für seine Süßigkeiten bekannt – in Sirup eingelegte Früchte, „Palomountzi“-Desserts und aromatischer zypriotischer Kaffee.

Pedoulas – das Reich der Kirschen

Auf einer Höhe von über 1100 Metern, in den Bergtälern von Marathasa, liegt Pedoulas. Seine Besonderheit ist die Kirsche. Die Einheimischen bauen die besten Sorten der Insel an und veranstalten jedes Jahr das Kirschenfestival, das Gäste aus ganz Zypern anzieht.

Hier werden Kirschliköre, Marmeladen und Süßigkeiten hergestellt, und man kann auch die Kirche des Erzengels Michael besuchen – eine der zehn UNESCO-“bemalten Kirchen”. Pedoulas vereint Geschmack, Spiritualität und Natur an einem Ort.

Omodos — Wein, Spitze und Glas

Omodos ist ein wahres Juwel des Troodos-Gebirges. Enge gepflasterte Straßen, Häuser aus weißem Stein und gemütliche Innenhöfe schaffen eine Atmosphäre von Ruhe und Wärme. Hier wird Commandaria hergestellt — der legendäre zyprische Dessertwein, der bereits zur Zeit der Kreuzfahrer bekannt war. Neben der Weinherstellung ist das Dorf für Handwerk bekannt: Glasbläserei und handgefertigte Spitzenstickerei.

Im Zentrum von Omodos befindet sich das Kloster des Heiligen Kreuzes (Timios Stavros), in dem alte Reliquien aufbewahrt werden. In zahlreichen Läden können Besucher den Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Platres — die süße Seite des Troodos

Platres ist das bekannteste Bergdorf Zyperns, ein beliebter Ort für Dichter, Künstler und Reisende. Agatha Christie besuchte es einst, und heute ziehen grüne Landschaften, Wasserfälle und die gemütliche Atmosphäre Touristen an.

In Platres befindet sich die bekannte Schokoladenfabrik, in der handgemachte Desserts mit Rosen-, Zitrus- und Granatapfelaromen hergestellt werden. Dieser Ort verbindet Gastronomie, Natur und Erholung und ermöglicht es, die kühle Bergluft selbst mitten im Sommer zu genießen.

Agros — der Duft der Rosen und handwerkliche Geheimnisse

Agros ist ein Dorf, das in den Düften von Rosenblättern versinkt. Hier wird Rosenwasser, ätherische Öle und Kosmetik auf Basis der Sorte „Rosa damascena“ hergestellt. Im Frühling findet in Agros das Rosenfestival statt, bei dem Besucher den Destillationsprozess der Öle beobachten und beim Pflücken der Blüten helfen können.

Neben den Düften ist das Dorf auch für seine geräucherten Würste und Loukanika bekannt, die nach traditionellen Rezepten hergestellt werden.

Silickou — das Commandaria-Museum

Silickou ist ein altes Winzerdorf, in dem der berühmte zyprische Wein Commandaria hergestellt wird. Dieses Getränk, das bereits in den Chroniken der Kreuzfahrer erwähnt wird, gilt als einer der ältesten Weine der Welt.

In Silickou befindet sich das Commandaria-Museum, in dem Amphoren, Weinherstellungswerkzeuge und alte Rezepte ausgestellt sind. Lokale Familien produzieren den Wein noch immer nach traditionellen Methoden und bewahren jahrhundertealte Winzergeheimnisse.

Wie man hinkommt und was man sehen sollte

Am einfachsten erreicht man die Dörfer mit dem Auto — die Entfernungen sind kurz, die Straßen jedoch kurvenreich. Von Limassol nach Omodos fährt der Bus Nr. 40, von Nikosia nach Pedoulas und Moutoullas — Nr. 81. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert die Fahrt fast einen ganzen Tag, daher ist ein Mietwagen empfehlenswert.

Wer länger bleiben möchte, findet in jedem Dorf Gasthäuser und Boutique-Hotels in historischen Gebäuden. Neben den Handwerksdörfern lohnt sich ein Besuch der bemalten Kirchen — UNESCO-Welterbestätten — sowie der Wasserfälle Caledonia und Milomeris. Jede Kurve der Bergstraßen eröffnet eine neue Geschichte.

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