Jede dritte Frau in Zypern war am Arbeitsplatz Belästigungen ausgesetzt

In Zypern erhält das Problem der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz immer mehr Aufmerksamkeit. Laut einer aktuellen Studie hat fast ein Drittel der Frauen auf der Insel unerwünschtes sexuelles Verhalten von Kollegen oder Vorgesetzten erlebt.
Trotz des Ausmaßes des Problems werden die meisten Fälle nicht gemeldet. Eine Umfrage unter mehr als 500 Frauen ergab, dass fast 69 % mindestens einmal belästigt wurden, aber mehr als die Hälfte – etwa 51 % – meldeten die Vorfälle weder ihrem Arbeitgeber noch den Behörden.
Die Hauptgründe für das Schweigen sind Angst vor öffentlicher Verurteilung, Sorge um den Arbeitsplatzverlust oder negative Reaktionen der Vorgesetzten. Viele Frauen geben außerdem zu, dass sie den bestehenden Schutzmechanismen nicht vertrauen und nicht glauben, dass eine Beschwerde zu einem fairen Ergebnis führt.
Die Behörden Zyperns erkennen das Problem an und ergreifen Maßnahmen, um es zu bekämpfen. Ein Verhaltenskodex gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz wurde eingeführt, und die Ratifizierung des IAO-Übereinkommens Nr. 190, das Schutz vor Verfolgung und Erniedrigung bietet, ist in Vorbereitung.
Experten sind jedoch der Meinung, dass die bestehenden Maßnahmen unzureichend sind. Sie fordern strengere Arbeitgeberkontrollen, einfachere und sicherere Beschwerdewege sowie regelmäßige Aufklärungskampagnen über Rechte und Schutzverfahren der Arbeitnehmer. Nur ein umfassender Ansatz könne die Belästigungsrate wirklich senken und eine Kultur der Nulltoleranz schaffen.
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