Johannisbrotbaum (Carob) auf Zypern: Geschichte, Ernte, Verwendung und Nutzen
Carob ist eines der bekanntesten Produkte Zyperns. Es wird streng saisonal geerntet, und die Polizei überwacht die Einhaltung der Regeln, da die Ernte wertvoll ist und den Landwirten gehört.
- Was ist der Johannisbrotbaum?
- Wofür wird Carob verwendet?
- Was wird aus Carob hergestellt?
- Gesundheitliche Vorteile von Carob
- Wann wird Carob geerntet?
- Häufige Fragen
Der Johannisbrotbaum, oder Carob, ist eine der bekanntesten Pflanzen des Mittelmeerraums und ein echtes Symbol Zyperns. Seine Schoten werden nur in einer bestimmten Saison geerntet, und die Polizei überwacht strikt die Einhaltung der Vorschriften: Das unerlaubte Sammeln der Schoten ist verboten und wird mit Bußgeldern geahndet. Der Grund dafür ist der hohe Wert der Ernte und die Tatsache, dass viele Bäume lokalen Landwirten gehören.
Was ist der Johannisbrotbaum?
Der Johannisbrotbaum ist eine immergrüne Pflanze, die wächst:
- auf Zypern,
- in Griechenland,
- in der Türkei,
- in den Ländern Nordafrikas,
- in Spanien und auf Malta.
Er wird seit Tausenden von Jahren kultiviert. Schon die alten Griechen nutzten die Früchte des Baumes, und vom griechischen Wort keration („kleines Horn“) stammt der heutige Name. Im englischsprachigen Raum wird der Baum meist carob genannt.
Die Bäume sind hitze- und dürretolerant, wachsen auf felsigen Böden und können viele Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte alt werden.
Wofür wird Carob verwendet?
Zyprioten nutzen den Johannisbrotbaum nahezu vollständig – sowohl die Blätter als auch die Früchte sind wertvoll.
Blätter
Sie dienen als nährstoffreiches Futter für Vieh.
Schoten (Bohnen)
Die Schoten sind der wertvollste Teil des Baumes. Sie sind süßlich, fest und werden bei voller Reife dunkelbraun.
Daraus gewinnt man:
- Johannisbrotkernmehl (E410) – ein beliebtes Verdickungsmittel,
- Carobmehl – eine natürliche Alternative zu Kakao,
- Carobsirup, der auf Zypern als „Johannisbrot-Honig“ bekannt ist,
- Nahrungsergänzungsmittel und Süßwaren,
- Zutaten für Gebäck und Konfekt.
Zypern exportiert Johannisbrotkernmehl aktiv – es gehört zu den traditionellen Produkten der Insel.

Was wird aus Carob hergestellt?
Carob ist erstaunlich vielseitig. Hier ist, was man auf Zypern daraus macht:
- Frische Schoten werden direkt vom Baum gegessen, wie süße, knackige Bohnen.
- Zerkleinerte Samen werden mit Milch aufgekocht und ergeben ein Getränk, das heißer Schokolade ähnelt.
- Tee aus Schoten schmeckt leicht süßlich, selbst ohne Zucker.
- Gemahlene Samen werden wie schwarzer Tee aufgebrüht – das Getränk wird kräftig und aromatisch.
- Carobpulver wird in Backwaren und Desserts verwendet: Kuchen, Kekse, hausgemachte Süßigkeiten.
- Carobsirup wird Joghurt, Getreide oder Shakes zugesetzt.
- Aus den Früchten des Johannisbrotbaums wird hausgemachte Zivania hergestellt – ein starker Alkohol mit milden, süßlichen Noten.

Gesundheitliche Vorteile von Carob
Obwohl dies kein medizinischer Artikel ist, lohnt es sich, die allgemein bekannten Eigenschaften des Produkts zu erwähnen:
- enthält kein Koffein (im Gegensatz zu Kakao),
- hat eine natürliche Süße,
- ist reich an Ballaststoffen,
- ist allergenarm,
- wird in der Diät- und veganen Küche verwendet.
Daher ersetzt Carob immer häufiger Kakao und Zucker in gesunden Desserts.
Wann wird Carob auf Zypern geerntet?
Die Ernte erfolgt Ende Sommer bis Anfang Herbst, wenn die Schoten vollständig gereift und dunkelbraun geworden sind. Die Arbeit erfolgt manuell: Schoten werden mit langen Stangen abgeschlagen oder vom Boden gesammelt, nachdem sie natürlich abgefallen sind.
Die Polizei überwacht die Saison streng, da die Ernte wirtschaftlich wertvoll ist und illegaler Raubbauern schadet.
Häufige Fragen zum Johannisbrotbaum
Können Sie mehr über Zivania aus Carob erzählen?
Die klassische Zivania wird zwar aus Trauben hergestellt, doch einige Hersteller verwenden verschiedene Früchte und Beeren – darunter die Bohnen des Johannisbrotbaums. Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel über die Orte, an denen man ein solches Getränk kaufen kann.
Was verbindet den Johannisbrotbaum mit Diamanten?
Auf den ersten Blick – nichts. Doch der Johannisbrotbaum schenkte der Welt einen der wichtigsten Begriffe der Schmuckindustrie.
Der italienische Name des Baumes – carato – ist vielen bekannt, die sich für Schmuck interessieren. Der Zusammenhang ist einfach: Die Samen des Johannisbrotbaums haben ein erstaunlich konstantes Gewicht, weshalb sie in der Antike als natürliches Gewichtsmaß dienten.
Juweliere und Händler wogen Gold- und Silberwaren – und später auch Edelsteine – mithilfe dieser Samen.
So entstand der moderne Karat – eine Einheit zur Messung des Gewichts von Diamanten und anderen Steinen.
1 Karat = 0,2 Gramm, was dem durchschnittlichen Gewicht eines Samens des Johannisbrotbaums entspricht.
